US-Einreisestopp: Weltweiter Rückgang bei US-Visavergabe wegen Corona

US-Einreisestopp: Weltweiter Rückgang bei US-Visavergabe wegen Coronapandemie

06.09.2021

Mehr als anderthalb Jahre dauert nun schon die Coronapandemie an – eine schwierige Zeit für all diejenigen, die ihre USA-Pläne auf unbestimmte Zeit auf Eis legen müssen. Immer wieder erreichen uns Anfragen, wann eine Einreise in die USA wieder möglich sein wird oder wie eine Einreise über Drittstaaten wie z.B. Mexiko erfolgen kann. Wir haben in diesem Blogbeitrag einmal die Auswirkungen der Coronapandemie auf die US-Visavergabe zusammengestellt, diese schlägt sich nämlich in der Statistik zur Visavergabe der US-Konsulate weltweit nieder, was nicht überrascht.

60 Prozent weniger US-Visa im Jahr 2020 vergeben

Im Jahr 2016 wurden insgesamt 10.381.491 Nichteinwanderungsvisa vergeben, 2020 waren es nur noch 4.013.210, also nur noch 38,7 Prozent.

Bei den Geschäfts- und Touristenvisa (B-1, B-2, B-1/2) waren es 2016 noch 6.965.466, im Jahr 2020 dann nur noch 2.187.216, also nur noch 31,4 Prozent.

Bei E-Visa waren die entsprechenden Zahlen 64.329 (für 2016) und 33.984 (für 2020), bei L-Visa wurde 2016 die Anzahl von 165.178 erteilt, 2020 nur noch 71.652. 

„Dramatisch“ war auch der Einbruch bei Studenten- bzw. Schüleraustauschvisa (F-Visa): Während 2016 noch 502.214 F- und 380.120 J-Visa erteilt wurden, waren es 2020 nur noch 121.205 F-Visa und 123.742 J-Visa, also nur noch ca. 27,8 Prozent.

Insgesamt wurden im Jahr 2016 weltweit 617.752 Einwanderungsvisa und 10.381.491 Nichteinwanderungsvisa vergeben. 2020 waren es nur noch 240.526 Einwanderungs- und 4.013.210 Nichteinwanderungsvisa, wobei bei den Einwanderungsvisa auch die für „immediate relatives“ betroffen waren, von denen 2020 nur noch 34,34 Prozent der Anzahl von 2016 vergeben wurden. Der diesbezügliche Einbruch war in Deutschland allerdings unter dem Durchschnitt: 2016 wurden für „immediate relatives“ 1.035 Einwanderungsvisa vergeben, 2020 noch 717, also noch 69,28 Prozent.

Was diese letzte Gruppe anbelangt, hat Island sogar im Vergleich zu den Vorjahren 2017–2019 einen Anstieg im Jahr 2020 zu verzeichnen: von jeweils 7 auf 14. 2016 waren es aber auch dort noch 19 – dies aber nur am Rande.

Auch nur am Rande und für das Jahr 2020: In Andorra (bzw. für Andorraner, eine US-Botschaft in Andorra gibt es ja nicht) wurden ein B-1/2-Visum erteilt, sechs F-, vier J-Visa und vier G-Visa (Mitarbeiter internationaler Organisationen). An Staatsbürger von San Marino wurden fünf A-Visa (Diplomaten), ein B-1/2-Visum, zwei F-, drei J- und ein G-Visum vergeben. Für Monaco waren es jeweils fünf A- und F-Visa und ein B-1/2-Visum. Bleibt nur noch Vatikanstadt mit 15 A-Visa, zwei B-1/2-Visa, einem C- (Transit) und einem G-Visum zu erwähnen.
 

Welche Visakategorien haben derzeit die größte Aussicht auf Erfolg?

Derzeit werden laut Auskunft des US-Konsulats Frankfurt alle Kategorien von Einwanderungsvisa bearbeitet sowie die Nichteinwanderungsvisa der Kategorien F, M, J und Arbeitsvisa wie z.B. (E, H, L, O und P). Bei J-Visa ist allerdings zu beachten, dass derzeit noch nicht alle Unterkategorien bearbeitet und in der Regel keine J-Visa z.B. an Trainees, Praktikanten oder Au-Pairs vergeben werden. Im Rahmen der Beantragung von Arbeitsvisa sind die Anforderungen an die Erteilung einer „National Interest Exception“ („NIE“) zu beachten.

Haben Sie Fragen?

Sie interessieren sich für ein US-Visum oder eine US-Greencard? Gern sind Ihnen unsere Experten für US-Visumsrecht dabei behilflich. Sie erreichen uns am besten per E-Mail (info@visum-usa.com) oder gern auch telefonisch (+49 69 76 75 77 85 26).

Thomas Schwab

Thomas Schwab

Rechtsanwalt Thomas Schwab berät seit vielen Jahren im US-Einwanderungsrecht und US-Visumsrecht und ist einer der wenigen vom Bundesverwaltungsamt als Auswandererberater zugelassenen Rechtsanwälte. Er berät zu den einschlägigen Visumsarten und begleitet den Visumsantragsprozess von den ersten strategischen Vorüberlegungen über die eigentliche Antragsstellung bis hin zum erfolgreichen Abschluss des Antragsverfahrens.

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