US-Einwanderungsvisum: Strengere Prüfung der finanziellen Situation von Antragstellern und Sponsoren

US-Einwanderungsvisum: Strengere Prüfung der finanziellen Situation von Antragstellern und Sponsoren

15.06.2018

Die Trump-Regierung verschärft die Anforderungen an US-Einwanderer weiter. Diesmal betrifft es die finanziellen Mittel zur Sicherung des Lebensunterhaltes.

Für jeden, der ein Arbeitsvisum, Nichteinwanderungsvisum oder eine Greencardbeantragt, gilt die Regelung, dass das Visum, die Greencard oder die Einreise verweigert werden können, wenn die Gefahr einer Abhängigkeit von öffentlichen Leistungen besteht („public charge ground of inadmissibility“). Personen, die ein familienbasiertes Einwanderungsvisum bzw. eine Greencard beantragen, sowie unter Umständen Personen, die eine arbeitsplatzbasierte Greencard beantragen, benötigen zudem einen Sponsor. Der Sponsor verpflichtet sich vertraglich dazu, den Einwanderer finanziell zu unterstützen, damit dieser nicht auf öffentliche Leistungen angewiesen ist. Falls der Einwanderer doch öffentliche Leistungen beziehen muss, darf die US-Regierung die an den Einwanderer gezahlten Zuwendungen von seinem Sponsor zurückfordern. 

Formular I-864 und Sponsor keine Garantie mehr für Bewilligung

Der Sponsor muss das Formular I-864 ausfüllen und unterschreiben. Bisher galt ein richtig ausgefülltes I-864-Formular inklusive ausreichender Nachweise über die finanzielle Situation des Sponsors bzw. seine Fähigkeit, den Einwanderer finanziell zu unterstützen, als ausreichend für die Bewilligung von Einwanderungsvisa, Greencards oder Einreisen.

Eine Änderung des Leitfadens des US-Außenministeriums („Foreign Affairs Manual“ oder „FAM“) führt nun allerdings zu einer strengeren Prüfung der finanziellen Situation von Personen, die ein Einwanderungsvisum beantragen. Das Formular I-864 bei Vorhandensein eines Sponsors ist nunmehr nur noch ein Faktor von vielen, der bei der Bewilligung eines Visumsantrages berücksichtigt wird. Haben die US-Behörden den Eindruck, dass der Einwanderungswillige von öffentlichen Leistungen abhängig werden könnte, ist das Vorhandensein eines Sponsors bzw. das Formular I-864 nicht mehr ausreichend, um eine Ablehnung zu verhindern. 

Gute Vorbereitung bei der Antragstellung wichtiger denn je

Wegen dieser Änderungen sollten Einwanderungswillige darauf vorbereitet sein, ggf. Nachweise über die finanziellen Mittel, Arbeitshistorie und Ausbildung von sich selbst und vom Sponsor einreichen zu müssen, um die Ablehnung eines Antrages auf ein Einwanderungsvisum bzw. eine Greencard zu verhindern. 

Wie so viele Änderungen, die die Trump-Regierung eingeführt hat, ist die genauere Prüfung der finanziellen Mittel von Einwanderungswilligen sowie deren Sponsoren ein weiteres Beispiel dafür, dass Anträge auf Visa gut vorbereitet sein müssen, ggf. mit der Unterstützung von Experten für US-Visumsrecht

Haben Sie Fragen?

Gern sind Ihnen unsere Experten für US-Visumsrecht bei allen Fragen zur Beantragung eines Visums behilflich. Sie erreichen uns am besten per E-Mail (info@visum-usa.com) oder gerne auch telefonisch (+49 69 76 75 77 85 26).

Thomas Schwab

Thomas Schwab

Rechtsanwalt Thomas Schwab berät seit vielen Jahren im US-Einwanderungsrecht und US-Visumsrecht und ist einer der wenigen vom Bundesverwaltungsamt als Auswandererberater zugelassenen Rechtsanwälte. Er berät zu den einschlägigen Visumsarten und begleitet den Visumsantragsprozess von den ersten strategischen Vorüberlegungen über die eigentliche Antragsstellung bis hin zum erfolgreichen Abschluss des Antragsverfahrens.

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